KONZEPT

 

Wer wir sind

Das Kunst- und Kulturmagazin MUNDUS ist ein Publikumsmagazin, das in München gemacht wird und über besonders sehenswerte Ausstellungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz informiert.
MUNDUS stellt darüber hinaus in jedem Quartal Künstlerinnen und Künstler vor, deren Arbeiten als Maler, Fotograf oder Bildhauer nicht nur ein hohes Maß an geistiger Substanz enthalten, sondern die auch in der handwerklich-technischen Ausarbeitung sowie in der Beherrschung der Farb- und Formensprache besonders herausragen. Daneben enthält MUNDUS in jedem Heft eine Vielzahl von Artikeln, die sich mit kunstgeschichtlichen, kunstpsychologischen und kunstkritischen Fragestellungen beschäftigen.
MUNDUS berichtet über Kunstwerke, die ausdrucksstark sind und für sich sprechen. Wir machen vor allem diejenigen Künstler und Werke bekannt, die auf eine individuelle und intelligente Weise in der Tradition einer klassischen abendländischen Ästhetik stehen bzw. einer kritischen Auseinandersetzung mit ihr – und das auf hohem technischen Niveau.
Ergänzend zur klassischen kunstgeschichtlichen Bildanalyse betrachten wir den Kunstschaffenden und sein Werk nicht nur oder in erster Linie unter dem Aspekt ihrer Formensprache, sondern auch auf dem Hintergrund kulturgeschichtlicher und individualpsychologischer Aspekte.

 

Wie wir Kunst verstehen

Gute Kunst kann politisch, zeitkritisch oder ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse sein. Aber auch Werke, deren thematische Wurzeln primär im Allgemeinmenschlichen oder in der individuellen Biographie des Künstlers liegen, haben ihren besonderen Reiz und sind oftmals Meisterwerke, auch wenn sie nicht aus der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen entsprungen sind.
„Es ist schon alles gemalt worden, nur noch nicht von allen“ … um es in Abwandlung eines Karl-Valentin-Zitats zu sagen. Wir nehmen wahr, dass der selbstauferlegte Zwang, avantgardistisch zu sein, manche Künstler dazu treibt, groteske und absurde Werke zu schaffen, nur um Aufmerksamkeit zu erregen oder sich gut zu vermarkten. Dabei gleiten nicht wenige künstlerische Arbeiten ins Banale, Beliebige und Austauschbare ab.
MUNDUS fördert Künstler, die sich selbst und ihrem Stil treu bleiben, auch wenn dieser Stil auf dem Kunstmarkt gerade nicht oder noch nicht en vogue ist. Kunst ist nicht erst dann gute Kunst, wenn sie etwas völlig Neues gestaltet. Vielmehr sind ein hohes Maß an Spannung, Plausibilität, Stimmigkeit von Idee und Form sowie Glaubwürdigkeit wesentliche Kriterien für ein wirklich gutes Kunstwerk. „Was modern ist, kann morgen schon wieder von vorgestern sein; doch was von weit her kommt, kann vielleicht auch weit in die Zukunft reichen.“ Gemäß diesem Zitat des Münchner Bildhauers Franz Mikorey verstehen und fördern wir eine Kunst, die an Überzeitliches rührt und jenseits kurzlebiger Moden eine Qualität bietet, die auch in Zukunft noch gefragt sein wird.

 


Im Fokus: die atmosphärische Wirkung

Es geht nicht nur darum, Kunst zu verstehen. Es geht auch darum, sie zu fühlen. Ein entscheidendes Kriterium in der Beurteilung von Kunst ist die Frage, was ein Betrachter empfindet, wenn er vor einem Werk steht. Wer nach einer Vernissage konfus und deprimiert ist, hat mit großer Wahrscheinlichkeit keine Kunst betrachtet, die eine besondere Hochwertigkeit besitzt. Kunst soll Menschen erfreuen, beruhigen, innerlich ordnen, trösten, aufbauen, erheitern, anregen, aufwecken, bereichern, ihre Stimmung aufhellen und sie sensibilisieren, intelligenter, wacher und bewusster machen. Gelingt ihr das nicht oder bewirkt sie gar das Gegenteil, indem sie eine destruktiv-verstörende oder langweilende Wirkung auf den Betrachter ausübt, hat sie ein Stück weit ihren Sinn verfehlt. Wir sind der Meinung, dass sich die frühere Funktion der Kunst, auf gesellschaftliche oder zwischenmenschliche Missstände hinzuweisen, historisch erübrigt hat. Diese Aufgabe können Presse, Fernsehen und neue Medien heute wesentlich besser erfüllen. Probleme sind zudem dafür da, dass man sie löst – und nicht, dass man sie lustvoll in Bilder gießt. Kunst hat heute mehr denn je die Aufgabe, konstruktiv zu sein. Außerdem darf sie sinnlich und dekorativ sein, ohne deshalb den Vorwurf der Gefälligkeit fürchten zu müssen.

 

Kunstwerke, die für Kunst begeistern

MUNDUS fördert Kunst von Menschen für Menschen: den Dialog von Künstlern mit den Betrachtern ihrer Werke. Wir wollen auch diejenigen Menschen zu einer Auseinandersetzung mit Kunst anregen, die sich schon lange und vielleicht sogar mit einem Kopfschütteln von ihr verabschiedet haben. Unser Blick auf die Kunst ist anders als gewöhnlich: wir betrachten sie mit einem frischen, unverstellten Blick und unabhängig von Akademiemeinungen oder marktorientierten Überlegungen. Im Mittelpunkt stehen immer das Werk und seine Aussage. Wir orientieren uns weniger an den hoch gehandelten Namen der aktuellen Kunstszene als an der inneren und äußeren Hochwertigkeit des Kunstwerks an sich.

Jedes Kunstwerk ist eine Form von Sprache. Was der Dichter mit Worten zum Ausdruck bringt, kleidet der Künstler in Formen und Farben. Seine Sprache zu übersetzen, ist der Beginn eines spannenden Dialogs über Kunst.



 

Bilder:
Edward Hopper Nighthawks 1942, Art Institute of Chicago
Édouard Manet Chez le père Lathuille 1879, Musée des Beaux-Arts Tournai
Jungmin Park Vague 2 2012, (c) Jungmin Park
Gerhard Richter 941-4 Abstraktes Bild 2015, (c) Gerhard Richter
Auguste Rodin The Hand of God 1896/1902, The Met Fifth Avenue in Gallery 800
Cindy Sherman Untitled Film Still #21 1978, MoMA New York